TAG 2

Orscholz - Girtenmühle

Die Nacht war bis auf den Besuch eines Dachses super ruhig und so stand ich beim Hellwerden prima ausgeschlafen auf, packte mein Schlafzeug zusammen und machte mir mein leckeres Porridge zum Frühstück. Das ließ ich mir mit Blick auf die Saarschleife dann schmecken. Der Himmel war bedeckt und die Temperaturen grad recht zum Wandern. Gegen sieben lief ich los. Der Weg folgte dem Hang an der Kante entlang durch tollen Wald mit krüppeligen Eichen über Stock und Stein - echt super. Immer wieder konnte ich die Saar sehen und beim Blick zurück wurde die Aussichtsplattform des Baumwipfelpfades immer kleiner. Es flogen die Kilometer nur so dahin und ich war eigentlich viel zu schnell in Metlach angekommen. Dort machte ich in einem Biergarten einer Brauerei Spezi-Pause. Ich merkte jetzt doch etwas meine Beine. Machte einfach zu wenige Pausen, wenn der Weg so prima zu laufen war.

Nach dem zweiten Spezi in der Sonne raffte ich mich wieder auf und folgte dem Weg hoch zum Herrgottstein. Ein letzter Blick auf die Saar und dann verlief der Pfad weg vom Fluss im leichten Auf und Ab immer durch den Wald. Bäume, Bäume und nochmal Bäume - es wechselte sich Laub- mit Nadelwälder ab. Mal Buchen, mal Eichen, mal Fichten - toll zu laufen und trotz des vielen Grüns nicht langweilig.

An einem Bach mitten im Wald legte ich ein paar Stunden später eine Pause an einem schönen Platz mit Tisch und Bank ein. Gemütlich mümmelte ich einen Apfel und schon war ich wieder auf dem Trail unterwegs. Es machte einfach ungeheuer Spaß zu laufen und das Wetter passte ebenfalls dazu. Für den Abend hatte der Wetterbericht kräftige Gewitter angesagt, aber noch sah oder merkte man davon nichts. Gegen drei Uhr stand ich dann vor der Abzweigung zum kleinen Campingplatz Girtenmühle. Die Aussicht auf eine Dusche und die Tatsache, dass ich mein selbstgesetztes Tagespensum an Kilometern schon erreicht hatte, ließ mich direkt zur Rezeption laufen. Es dauerte eine Weile bis ich jemand gefunden hatte. Die Besitzer -alles junge Holländer- waren gerade erst von einem Festival wieder gekommen und hatte den ersten Tag offen. Waren aber noch fürchterlich verpeilt und irgendwie neben der Kappe, deshalb zog sich die Anmeldung etwas. Hier konnte man in so niedlichen Weinfässern übernachten und da ein kleines gerade frei war, nahm ich das doch glatt für die Nacht an. Nach einer schön heißen Dusche aß ich in dem Mini-Bistro eine sehr leckere Suppe zu Abend und trank einige Flaschen der Bio-Holunderlimo. Das Zeug war richtig gut. Kurz nach sieben rauschte dann das angesagte Gewitter über den Campingplatz und ich war irgendwie froh in meinem Weinfass zu liegen und durch's Fenster dem Platzregen zuzuschauen. Unter dem Tarp wär's bei den Wassermassen und dem Wind etwas ungemütlich geworden. Und die Temperaturen rutschten ordentlich in den Keller, da war ich umso mehr happy im kuscheligen Fass zu liegen. Sogar Strom hatte ich und so lud ich mein Handy auf und schlief mit Hörbuch im Ohr ziemlich schnell ein.