TAG 19

Fisterra - Santiago - Porto

Früh am Morgen standen wir beide gutgelaunt und super erholt auf und machten uns nach einem leckeren Frühstück in einem kleinen Kaffee auf zum Kap. Claudia mit einem kleinen Sekt, ich mit einem RedBull in der Tasche liefen wir bei bestem Wetter an der Straße die paar Kilometer rauf bis ans "Ende der Welt". Dort angekommen setzten wir uns auf einen der großen Steine etwas überhalb der Stelle, wo die Pilger dieses "Ich-verbrenne-meinen-Socken"-Ritual abhalten, und schauten schweigend auf's Meer und ließen uns unsere Getränke schmecken. 

Noch waren wir fast alleine und konnten wirklich in Ruhe alles genießen. Hatte wirklich was Besonderes der Ort - falls es ein nächstes Mal geben sollte, würde ich abends zum Sonnenuntergang herkommen.

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten, gab's noch das obligatorisches Foto am Null-Stein. Danach ging es den gleichen Weg an der Straße entlang zurück. Im Dorf angekommen packte ich meinen Rucksack und machte mich auf zur Bushaltestelle. Claudia begleitete mich und wir tranken bis der Bus kam noch einen Kaffee im Bistro gegenüber der Bushaltestelle. Eine gute halbe Stunde später saß ich dann im Bus am Fenster und Claudia winkte mir zu. War eine schöner Abschlusswandertag mit ihr gewesen - evtl. würde es ja mal mit einer gemeinsamen Tour klappen.

Die Fahrt nach Santiago war so lala - irgendwie ist Busfahren nach einer gewissen Zeit, die ich nur zu Fuß unterwegs war, nichts für meinen Magen. In Santiago angekommen konnte ich fast ohne großartigen Aufenthalt gleich ein paar Terminals weiter in den nächsten Bus hüpfen. Der war proppevoll mit Pilgern und jetzt machte sich mein schon online gebuchtes Ticket wirklich bezahlt...einige der Pilger, die mitwollten, mussten den nächsten Bus am Nachmittag nehmen. Der Busfahrer hatte ein Einsehen mit mir bzw. meinem Magen und die Fahrt war nicht ganz so grausig wie die vorher. Könnte aber auch an dem vielen Autobahn-Fahren liegen, da schaukelt der Bus nicht so doll. Einige Stunden später stieg ich total gerädert und völlig durchgeschwitzt in Porto am Busbahnhof aus. Ich machte mich gleich auf in Richtung Hotel, das lag etwas den Douro entlang in der Nähe des Leuchtturms. Als ich mich endlich im Zimmer auf's Bett fläzend konnte, war es schon Abend. Der Weg entlang des Flusses hatte sich dann doch noch etwas arg gezogen. Beim Einchecken hatte ich mir für den nächsten Tag gleich in der Früh ein Taxi zum Flughafen organisiert, mein Flug ging um halb neun morgens. Da wollte ich keine Experimente mit Bus und Bahn machen. 

Nach einer kurzen Dusche hockte ich mich ins Bistro auf der Dachterrasse des Hotels. Bei einer Cola mit einem tollen Ausblick auf das Meer, den Leuchtturm und den Douro ließ ich dann den Tag gemütlich ausklingen und die Wanderung Revue passieren. Ein versöhnlicher Ausklang einer nicht ganz so wie geplant verlaufenen Tour auf dem Camino Portugues.