Wie's so war

Der Weg...


"In Teilen schön" beschreibt es vielleicht am Ehesten. Eventuell wäre der Rest hinter Frangokastello wieder schöner geworden, kann sein. Ich werde es nicht mehr erfahren. Mein Teil hatte unglaublich viel Teerstraßen. Und Vorsicht, nicht links und rechts unter die von oben schön grünen Olivenbäume schauen...! Wildcampen ist zwar auf Kreta offiziell verboten (aber das ist Müllentsorgung im Grünen eigentlich auch), deshalb kann man fast überall an den Stränden und im Freien zelten. Selbst bei Cafe- oder Restaurant-Besitzern kann man anfragen und darf meist im Garten zelten. 

Land & Leute...


Die meisten Menschen auf Kreta waren super nett, in den Touri-Hochburgen und auch an der Nordküste eher nicht ganz so - liegt vielleicht auch viel an den Touristen und wie die sich zum Teil aufführen, kann man den Einheimischen an solchen Hotspots also nicht verübeln. Verständigungstechnisch ging es auch super, Englisch konnte fast jeder. Ein bisschen nervig waren für mich die ganzen "Auswanderer", "Alt-Hippies" und Dauerbewohner der Strände - zum Großteil aus Deutschland oder Österreich, also somit für mich leider super verständlich. Irgendwann werden die Einheimischen dem Treiben an den Stränden 100pro einen Riegel vorschieben und es kann dann gar keiner mehr am Strand übernachten.

Kreta und der Müll...


Generell glaub ich, haben die Menschen dort definitiv ein anderen Bezug zu Müll oder zu kaputten Dingen. Die leben in Bauruinen mit ausgebrannten Autos im Vorgarten oder in der Einfahrt und dem neuen Wagen in der halbfertig gebauten Garage dahinter und sind glücklich. Meins isses nicht. Zudem liegt überall -wirklich überall- Müll rum und bis auf die Passagen durch Pinienwälder hat man das auch gerochen. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, sieht man halt leider nicht, wie aus dem Bus sich schnell bewegend, von oben auf tolle grüne Olivenhaine, sondern dummerweise das Ganze in Langsam von unten. Da ist das Bewusstsein für Umweltschutz irgendwie noch nicht existent. Jetzt könnt ja jemand sagen, besser der Plastikmüll an Land unter Olivenbäumen oder in Schluchten versteckt, als im Meer...direkt in Agia Romeli, dem Touri-Kaff unterhalb der Samaria-Schlucht, liegt hinter den letzten Häuschen etwas außerhalb hinter höheren Mauern versteckt deren Mülldeponie. Genau passend in ein ausgetrocknetes Flussbett gebaut. In den Wintermonaten ist der Fluss dann aber nicht mehr ausgetrocknet und die Mülldeponie leert sich von ganz alleine! Und nun ratet mal, wohin das dann geschwemmt wird! Und das Schlimmste ist, dass mindestens 80 % des Mülls in dem kleinen Ort von den Touristen kommt.

 

Hatte leider einige Male das "Vergnügen" Zeuge der Müllentsorgungsmethoden der Inselbewohner zu werden:

Sobald die Touris aus den Dörfern am Meer mit den Fähren verschwunden waren, sind die Leute mit vollen Müllsäcken in ihren Booten in die nächste Bucht gefahren und kamen ohne diese wieder. Oder der Hotelbesitzer fährt mal eben mit seinem Monsterpickup, Ladefläche voll mit Müllsäcken, an die nächste etwas abgelegenere Steilkurve der Pass-Straße und wirft da den Müll mit viel Schwung einfach den Hang runter. Und damit man das nicht so sieht (Kreta bekommt wohl geldtechnische Unterstützung, um das Müllproblem in den Griff zu bekommen) werden einfach einige Ladungen Beton von Betonmischern drauf gekippt. Ist täuschend echt, sieht aus wie die Steine der Weißen Berge. Wenn man dort zu Fuß unterwegs ist (und ich hatte viele Kilometer solcher Straßen) riecht man's zuerst und nur bei ganz genauem Hinschauen, ist der Müll zu erkennen. Oder man hat das Vergnügen genau durch eine Schlucht laufen zu müssen, in der das praktiziert wurde, und man plötzlich mit einem Bein durch einen vermeintlichen Stein bricht und in einem Müllsack steckt - gaaanz toll.

 

Ich hoffe, irgendwann derrappeln sich die Einheimischen, ändern ihr Verhalten und nehmen dann natürlich auch die Insel-Gäste in die Pflicht. Spätestens, wenn der Müll die Schluchten verstopft und es keine Touri-Attraktionen mehr gibt, wird das wohl passieren.

Die Ausrüstung...


Zelt: Big Agnes UL1

Der Tipp nicht das Tarp, sondern das schwerere Zelt mit zunehmen, war ein guter. Meist war der Untergrund so sandig und ohne große Steine, da hät' ich mein Tarp nie abgespannt bekommen. Außerdem war ich über ein bisschen Privatsphäre an den Stränden dann doch echt froh.

 

Schlafsack: Yeti Fever Zero

Super Packmaß und schön leicht, war zum Teil immer noch zu warm.

 

Isomatte: Therm-a-Rest: ProLite

Die Isomatte lies sich nicht mehr anständig "entlüften" und musste dann außen am Rucksack angebracht werden, was mir wohl bei der ein oder anderen Kraxlerei über oder durch diese scharfkantigen Felsen ein Löchlein eingebracht hat! D.h. die nächste ist die NeoAir.

 

Trinksystem: Source 3l; Katalyn -Filter

Wasser konnte ich zum Glück bis auf einmal ohne Problem in Restaurants oder Cafes auffüllen. Filter eigentlich nicht notwendig. Oben in den Bergen ist Kenntnis über die wenigen Quellen dringend notwendig, sonst wird's glaub ich eng.

 

Schuhe: AltraLonePeak; Sandale: Trekking Sandale Lowa

Die Altras waren super :-) nur eine andere Trekking Sandale werd ich mir zu legen, die Lowa gaben Blasen. Hab mir schon welche ausgespäht...

 

Sonstiges:

Gamaschen hatte ich diesmal dabei :-) hilft aber nichts gegen den super feinen Sand, der durchs Gewebe kommt. Die Stöcke hatte ich zum Glück auch dabei und diesmal auch ein Paar Socken mehr.

Wieder was dazu gelernt...


- Sand im Schuh gibt immer noch Blasen...heiße Felsen aber größere und wesentlich mehr (an den Händen)

- 40 km heißer Asphalt am Stück auch

- Kreta stinkt

- keine weißen Wandershirts mehr, war ne ganz blöde Idee gewesen!

- Monopati = Fußweg (genauere Übersetzung: es passt genau ein Fuß eines durchschnittlich großen Griechen auf diesen "Weg"...von dem Zweiten und evtl. einem rucksacktragenden Menschen ist nicht die Rede!)

- gefährliche "Fußwege" gibt es nicht auf Kreta...neiiiin, ganz bestimmt nicht, alles Flipflop-tauglich - eben "Griechisch Alpin"!

- das Hobby der Griechen: Schilder beschießen (neu und unversehrt sehen die auch nicht so toll aus)

- Ohrstöpsel kommen in Zukunft ins Grund-Gepäck!