...war grüüüün und einsam. Ich habe genau vier Wanderer auf beiden Trails getroffen und sonst nur ein paar Menschen an den "Touri-Hotspots" und in den Dörfern. Wer Traillaufen liebt, der liebt sowohl den SHS als auch den SWS. Was an Menschen zu wenig, war an Zecken zu viel unterwegs. Die Viecher hätte ich jetzt echt nicht in der Masse gebraucht und auch diese Eichenprozessionspinner-Raupen müssen jetzt nicht unbedingt nochmal sein.
Zum SHS: Der verläuft fast ausschließlich auf dünnen Pfaden, über meist weichen Waldboden oder Wiesen und Felder. Klasse zum Laufen. Manch eine Schleife hätte ich irgendwie weggelassen. Es hatte öfters den Anschein, dass die Wegemacher zwanghaft den Trail erhalten und ja keine Feld- oder Forstwege mitnehmen wollten. Bei Regen und hohem Gras machte das ein oder andere Stück nicht unbedingt Spaß. Ab und an hätte ich mir mehr Ausblick und weniger Wald gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben. Markierungen waren durchweg super und mehr als ausreichend (der fehlende Kaffee war das eine Mal schuld ;-)
Der SWS: Anfangs ein echt klasse Weg. Über Stock und Stein von einem Hügel zum nächsten. Oben meist schöne Ausblicke oder eine Burg oder ein Aussichtsturm. Allerdings total zugewachsen und so ist manch eine Passage nicht einfach zu finden und auch nicht einfach mit Rucksack zu laufen. Markierungen sind manchmal durch das Zugewachsene nicht zu erkennen und nicht all zu üppig verteilt worden. Für den ein oder anderen sind ein paar Streckenabschnitte sicher schwer zu laufen, weil man sich den Weg über und zwischen Steinen und Felsen meist selbst suchen muss -ich fand's klasse. Und die Höhenmeter sind vor allem im ersten Stück nicht zu unterschätzen. Das mittlere Stück, so um Rheinböllen rum, war irgendwie nicht schön. Da ging es zeitweise Kilometer nur durch dichtes Gebüsch und dann lange langweilige Geraden durch den Forst. Die Ausblicke und schöne Stücke kamen wieder am Schluss, so ab dem Ohligsberg fand ich den Weg wieder richtig toll. Wassermäßig muss gut geplant werden! Viele Stellen zum Auffüllen gibt es nicht, aber das ist ja für den SWS bekannt.
Die, die ich getroffen hab, waren alle durchweg nett - es waren aber nicht wirklich viele! Wenn man mehr in Pensionen übernachtet, dann trifft man sicher auch mehr Leute. Auf dem Weg selbst war ich bis auf die paar Kilometer mit Trail-Snail immer alleine unterwegs. Was bei meiner Planung irgendwie nach hinten losging, war die Tatsache, dass es im Hundsrück kaum noch Einkaufsmöglichkeiten in den Dörfern gibt. Selbst Bankautomaten und Restaurants oder Bistros kann man an einer Hand abzählen. Dafür sind die kleinen Dörfchen wie z.B. Herrstein echte Juwele, die irgendwie in der Zeit stehengeblieben sind. Zumindest kommt man sich da so vor.
Poncho-Tarp MLD: Regentechnisch als Poncho 1a. Zelttechnisch eher so naja, aber schön flexibel einsetzbar.
Biwaksack MLD Super light: Super! Sogar warm und hält vor allem dicht!
Schlafsack Yeti Fever Zero: war zu dünn
Isoamtte Therm-a-Rest NeoAir: wie immer raschelig, aber gut
Groundsheet Polycryo MLD: bin ich irgendwie nicht mit warm geworden...
Wasserfilter: der Be Free von Katadyn hat den Test mit Bravour bestanden - ich find den klasse!
Meine Lösung mit Source-Schlauch, Adapter und 2 x 1l Plastikflaschen war für den SWS zu wenig. Für den SHS hat's vollends gereicht.
Optimus Kocherset Crux Lite Solo: wie immer mehr als zufrieden damit
Rucksack Weitläufer Agilist 38l: ich werd irgendwie mit den UL-Rahmenlosen nicht warm - schwitzig am Rücken, kleine Fehler beim Packen merkt man sofort und bei viel Wasser, also Gewicht, im Gepäck wird es schnell unbequem und gab bei mir direkt Scheuerstellen an der Hüfte.
Schuhe Altra Lone Peak 4.0: 1a
Powerbank Anker 20.000: ausreichend, ist ja nicht viel Navi und somit Strom nötig
Klamotten: OS-Hut und Arc'teryx-Weste sind beide jeden Cent wert; die leichte Daunen-Jacke werde ich gegen eine Apex-Lösung, die Feuchtigkeit ab kann, eintauschen; Injinji Lightweight Zehensocken: ich liebe die Dinger einfach! Lange Hose wäre eine bessere Option wegen der Zecken gewesen
- nur Grün ist auch nicht das Gelbe vom Ei
- ich hasse Zecken
- Spinnerraupen sind auch nicht besser
- immer Einkaufsmöglichkeiten vorher abchecken!
- DB kann auch pünktlich
Wenn mich jemand fragt, warum ich jede freie Minute und Urlaube meinen Rucksack packe und alleine losziehe - keine Ahnung, ich kann's ehrlich nicht erklären, warum ich das mache. Nur eins kann ich mit Gewissheit sagen: es macht definitiv süchtig!
Allein unterwegs zu sein - jeden Tag wo anders zu sein - nicht zu wissen, wo man am Ende des Tages landet - die Natur zu genießen - all das sind so die typischen Antworten, die man dann auf solche Fragen gibt.
Goethe beschreibt es meiner Meinung nach ziemlich gut und bringt es mit einem einfachen Satz auf den Punkt: "Nur wo du zu Fuß warst, warst du wirklich!"
Noch so Wandersüchtige: www.wanderbursche.net / www.soultrails.de / darwinonthetrail.com
Und hier, einfach nur toll: www.illpushyou.com