TAG 10

Lauschhütte - Bingen

Wenn nicht morgens einer der Mitarbeiter der Lauschhütte im angrenzenden Hochseilgarten mit irgendwelchen Karabinern rumgeklappert hätte, hätte ich sicher bis weit in den Vormittag in der Jurte geschlafen. War ziemlich bequem gewesen und in dem schwarzen Zelt bekam man gar nicht mit, dass es draußen schon hell war. Nachdem ich alles eingepackt hatte, lief ich gegen acht Uhr vom Platz. Den Kaffee hatte ich mir gespart, ich wollte in einem der Cafés oder Restaurants am Rhein bei schöner Aussicht einen Kaffee genießen. Das Wetter spielte auch mit, strahlend blauer Himmel machte das letzte Stück richtig schön. Ein kleines Stückchen ging es von der Lauschhütte noch hoch auf den Salzkopf und danach eigentlich nur noch bergab immer in Richtung Rhein. Im Zick und Zack folgte ich dem SWS durch lichter werdenden Buchenwald auf einem schön breiten Wanderweg. Nach gut eineinhalb Stunden stand ich vor dem Forsthaus Jägerhaus und ärgerte mich über verschlossene Türen. Hatte irgendwie kein Glück mit den hiesigen Öffnungszeiten.

Es ging ohne Kaffee weiter, immer an einem kleinen Bach entlang ein langes Tal hinunter. Je weiter ich nach unten kam, umso wärmer wurde es. Richtig zügig voran kam ich bei den Bergab-Gelaufe. Aus dem Kaffeedurst wurde Spezidurst. Lauftechnisch war das Stück aber echt klasse. Der SWS traf am Rhein auf den Rheinburgenweg und ab da ging es immer schön oberhalb des Rheins entlang in Richtung Bingen. Kurz vor Mittag stand ich dann an der Burkschänke der Burg Rheinstein. Die hatte ebenso wie ein paar Kilometer weiter das Schweizerhaus Ruhetag. So ein Sch.... Im Schatten vor dem Schweizerhaus machte ich nochmal Pause. Es war mittlerweile richtig heiß geworden und ich schwitzte auch ohne Bewegung schon deutlich.

Ich folgte dem Weg weiter, zwischendurch gab es immer wieder tolle Ausblicke auf den Rhein und endlich erreichte ich eine kleine Wirtschaft, die offen hatte. Das Spezi zischte nur so. Nach zwei herrlich kalten Getränken und etwa einer halben Stunde Pause, trabte ich weiter. Bis nach Bingen rein waren es nicht mehr viele Kilometer und so stand ich bald darauf ziemlich durchgeschwitzt am Rhein-Nahe-Eck und war somit am Ende meiner Tour für dieses Jahr. In einem der hübschen Cafés am Rheinufer in Bingen trank ich noch gemütlich ein Spezi, suchte mir online eine Zugverbindung raus und tigerte danach durch einen wirklich hübschen Park mit vielen übervollen Kirschbäumen zum Bahnhof nach Bingen. Die Zugverbindung nach Hause ging von hier aus prima und ohne Probleme: Bingen-Mainz-München-Seeg...ohne Verspätungen und somit ohne Probleme landete ich mit dem letzten Zug spät abends am Bahnhof in Seeg und war irgendwie heil froh, wieder daheim zu sein.